Sonntag, 24. November 2019

Mit dem SWR auf der Schwäbischen Alb unterwegs

Dolinen, Kreuzsteine und Rostbraten -
Wandern rund ums Harpprechthaus




Der Auftrag war kurz und klar: Der SWR wollte für die Landesschau eine Sendung mit einem Ausflugstipp um das Harpprechthaus der Sektion Schwaben des Deutschen Alpenvereins drehen. Tipps waren gefragt. Klar, dass ich als Autor vieler Wanderführer, zudem Redaktionsleiter des Mitgliedermagazins Schwaben Alpin, da an der richtigen Stelle war.





Möglichkeiten um das vereinseigene Haus auf der Schopflocher Alb gibt es natürlich viele: Man kann zur Ruine Reußenstein wandern, zur Filsquelle mit der nahe gelegenen Schertelshöhle, zur Gußmannhöhle, zum Römersteinturm und, und, und. Aber die Vorgabe war auch, es sollte eine nicht allzu lange Tour werden.





Da gab es nur eine Möglichkeit, bei der ich auch die Chance hatte, eine ganze Anzahl an Sehenswürdigkeiten und Besonderheiten einzubauen. Das war eine Wanderung, die zum Naturschutzzentrum Schopfloch führte, unterwegs als historische Besonderheiten zwei alte Kreuzsteine berührte, das Schopflocher Torfmoor als Überbleibsel des Uracher Vulkans mit einschloss und schlussendlich zum Randecker Maar, ebenfalls ein Überbleibsel des Vulkanismus der Schwäbischen Alb, führte.




Von nichts kommt nichts
Wer es noch nicht erlebt hat, der kann es vielleicht kaum glauben: Dreharbeiten sind Arbeit. „Noch einmal“, und „noch einmal“ sind wohl die häufigsten Sätze der Kameraleute. Nina und Wilfried, meine beiden Mitwanderer bei der Sendung, und ich machten unsere Sache wohl recht gut, denn so arg oft mussten wir die Einstellungen nicht wiederholen. Fast bambiverdächtig. Aber bei der Vielzahl der Stationen blieb trotzdem noch einiges zu tun.





Wie gut, dass wir dann im Harpprechthaus ausruhen durften. Die neuen Wirtsleute verwöhnten uns mit regionaler Kost – schwäbischen Rostbraten mit viel Soße hat man extra auf die Speisekarten gesetzt, da man mit dem hungrigen Team gerechnet hat. Dazu einige leckere Kuchen gebacken, Meisterwerke der Konditorkunst. Ein paar Stücke und einige Laibe selbst im Haus gebackenes Brot wechselten vor dem Abschied noch in unsere Rucksäcke. Musste sein.



Dann blieb nur noch die Spannung, was Reporterin Carola Grau einem Tag Dreharbeit gemacht hat. Fazit: Wir waren zufrieden, auch wenn ein Tag Arbeit auf nur wenige Minuten Sendung zusammengeschrumpft ist. Aber das ist immer so.

Hier kann man die ganze Sendung in der Mediathek des SWR ansehen:
https://www.swrfernsehen.de/landesschau-bw/Wandern-rund-um-Schopfloch-auf-der-Schwaebischen-Alb,av-o1175924-100.html

Hier steht sie, wohl für längere Zeit, in Youtube:
https://www.youtube.com/results?search_query=dieter+buck

(Links bitte durch kopieren aufrufen)

Auch das Naturschutzzentrum Schopfloch weist auf seiner Facebookseite auf unseren Besuch dort hin.
 

Bitte interessierende Links durch Kopieren aufrufen
Dieter Buck
Besuchen Sie mich auch unter www.dieterbuck.de, auf facebook und in Instagram unter dieter_buck_wanderautor.

Onlinemagazine von mir sind:
Artikel über Reisen und was schön daran ist: http://reisen-und-urlaub.blogspot.com, Artikel über die Welt der Alpen: http://alpen-blog.blogspot.com, Besprechungen von Reise- und Wanderliteratur: http://reisebuecherwanderfuehrer.blogspot.com, Artikel über Baden-Württemberg: http://baden-wuerttemberg-blog.blogspot.com, Artikel über Stuttgart: http://der-stuttgart-blog.blogspot.com, Artikel und vor allem schwarzweiß-Fotos von und über Stuttgart für Minimalisten unter den Freunden der Fotografie: http://stuttgart-schwarz-weiss.blogspot.com.
Jetzt auch in der Version für Mobiltelefone!
 



Mittwoch, 6. November 2019

Vinod Talgeri: Schwaben-DNA

Vinod Talgeri: Schwaben-DNA
Code-Entschlüsselungsversuch
eines Inders



Manchmal ist es ganz gut, gewisse Dinge aus einer anderen Sichtsweise zu sehen. Auch oder gerade dann, wenn sie einen selbst betreffen – wer sieht sich selbst schon neutral? Seien wir ehrlich: Für jede Schwäche findet man doch eine Entschuldigung.

Und so greift man ganz gespannt auf das Buch des geborenen Inders Vinod Talgeri, „mal sehen, was der so herausgefunden hat“. Und das hat er, und mit liebevollem Blick auf seine langjährige Wahlheimat beschrieben.

»Schwaben-DNA« ist ein ganz persönliches Buch, entstanden aus der Liebe des Autors Dr.-Ing. Vinod Talgeri zum Schwabenland. Darin beschreibt er – nicht ohne Augenzwinkern – Erlebnisse und Begegnungen mit den liebenswerten Schwaben während seines nunmehr 45-jährigen Aufenthalts im »Schwabenländle«. Neben dem Entschlüsselungsversuch der Schwaben-DNA bringt er uns auch sein Heimatland Indien – »Incredible India« – näher.

Mit dem grandiosen indischen Gruß „Ich beuge mich vor dem göttlichen in Dir“, hierzulande bekannt als Namaste, wird der Leser gleich zu Anfang freundlichst empfangen. Dann beginnt Talgeri ganz vorne, nämlich mit seinem ersten Tag in Stuttgart, der ihm gleich viele Erlebnisse im Schwabenland bescherte. Der „Schwaben-Guru Willy“ und seine Erlebnisse an der Uni folgten. Auch das vielen leidlich bekannte „Mahlzeit“, auch auf der Toilette, ist ihm begegnet. Seinen ersten Schritt zur völligen Integration machte er, wie soll es auch anders sein, mit der Kehrwoche. Auch zwischenmenschliche Beziehungen, sprich Freundin, sind ihm ein Kapitel wert. Ebenso sein Berufsleben.

Und so führt uns der Autor humorvoll von Szene zu Szene, von Erlebnis zu Erlebnis. Auto, putzen, Schwaben und Geld, Kutteln – wobei man in diesem Kapitel auch Bekanntschaft mit indischen Kuttel- und Maultaschenrezepten macht, Hocketse und die bekannte schwäbische Hausfrau. 

Abschließend folgt ein Kapitel über Indien sprich Indien im Vergleich zu Schwaben. Auch interessant. Wobei es mir aber etwas seltsam vorkommt, dass er zwar die unsäglichen Missbrauchsgeschichten der katholischen Geistlichen mit Kindern und der Umgang von Justiz und Politik damit bemängelt, kein Wort aber darüber verliert, dass es in Indien noch schlimmer zugeht: Wie man immer wieder liest, werden dort selbst Mädchen nicht nur von einem einzelnen Priester missbraucht, sondern gleich von einer ganzen Rotte fieser Gestalten in Menschenform. Und wenn sie besonderes Pech haben, hinterher aufgehängt oder verbrannt. Hier besteht Nachbesserungsbedarf, so sollte man das Kapitel nicht stehen lassen, wäre sonst schade um das sonst so lesenswerte Buch. Klar angesprochen und erklärt hat er die Rolle der Frau in Indien - sehr unterschiedlich, je nach Lebensort und Verhältnis - aber in seinem Kapitel über die Rolle der Frau dort.

Fazit also: Ich kann das Buch nur heiß empfehlen, man erlebt ein paar vergnügliche Stunden damit. So vergnüglich, dass ich es nicht in öffentlichen Verkehrsmittel lesen würde, um bei Heiterkeitsausbrüchen ob des Textes nicht verwunderte und fragende Blicke der übrigen Mitreisenden zu generieren.

Zum Autor:
Dr.-Ing. Vinod Talgeri, geboren in Indien, versucht als Menschenkenner der schwäbischen DNA aufgrund seiner Erlebnisse im Ländle auf die Spur zu kommen und die Besonderheit jener Gruppe zu ergründen. Auch hält er den Schwaben einen Spiegel vor. Er promovierte in Maschinenbau an der Universität Stuttgart und erwarb in Bombay das Diplom für Bauingenieurwesen, welchem ein Diplom für die Fachrichtung Informatik an der Universität Stuttgart folgte. Dr. Talgeri war bei verschiedenen internationalen Industrie- und IT-Unternehmen in den Leitungspositionen für die Bereiche Management, Sales und Marketing verantwortlich. Mittlerweile ist er Geschäftsführer einer global agierenden Consulting-Firma. Nicht nur für Schwaben gibt er in Vorträgen Einblicke zum Leben und der Mentalität der Inder.
 
Vinod Talgeri Schwaben-DNA Code-Entschlüsselungsversuch eines Inders. 264 Seiten, mit etwa 20 Illustrationen, Format 12 x 19 cm, Hardcover. Thorbecke, 1. Auflage 2019. ISBN: 978-3-7995-1439-2. € 22,00.
Sie erhalten das Buch im Buchhandel oder hier.