Schwäbische Alb:
Mit spannenden Projekten und Optimismus ins neue Tourismusjahr
Enorme Einbrüche bei den Übernachtungszahlen, nahezu sämtliche touristische Betriebe seit Wochen im erneuten Lockdown und der Ausfall der wichtigen Tourismusmesse CMT zum Jahresauftakt.
Die Tourismusbranche leidet im besonderen Maße unter den Auswirkungen der Corona-Pandemie. Auf der Schwäbischen Alb blickt man dennoch optimistisch in die Zukunft: Auf seiner digitalen Jahrespressekonferenz am Mittwoch (20.01.21) präsentierte der Tourismusverband zahlreiche Ideen und Pläne für das neue Jahr. Viele neue touristische Angebote stehen bereits in den Startlöchern und besonders im Bereich der Infrastruktur möchte die Schwäbische Alb dieses Jahr nochmal merklich nachlegen.
Die Corona-Pandemie stellt die Tourismusbranche zweifelsfrei vor größte Herausforderungen, doch im Rahmen der jährlichen Pressekonferenz des Schwäbische Alb Tourismus (SAT) machte Geschäftsführer Louis Schumann am Mittwochvormittag vor allem deutlich, wie wichtig es sei, den Blick jetzt nach vorne zu richten: „Wir nutzen diese Phase, um das Fundament für die Zeit nach Corona zu legen und antizyklisch zu investieren.“ Auch dem vergangenen Jahr kann Schumann einige positive Erkenntnisse abgewinnen. So konnte die Schwäbische Alb bei den Zugriffen auf die Webseite www.schwaebischealb.de im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von 150 % verzeichnen.
Bei den Broschürenbestellungen war es ein Plus von 48 %. Laut Schumann „ein klares Zeichen dafür, dass sich immer mehr Menschen für die Schwäbische Alb als Urlaubsregion interessieren und, wie die Sommerferien 2020 gezeigt haben, ihren Urlaub dann auch bei uns verbringen.“ Aus diesem Grund blickt er optimistisch auf die kommende Saison: „Wir hoffen, dass der Tourismus spätestens ab Pfingsten wieder anläuft. Die Menschen sehnen sich nach Reisen und nicht wenige planen und buchen auch schon. Das Buchungsaufkommen für die Sommermonate ist schon jetzt höher als im Vorjahr. Da viele Übernachtungsbetriebe derzeit sehr kulant bei ihren Stornierungsbedingungen sind, ist nun ein guter Zeitpunkt seinen Alb-Urlaub zu buchen.“
Hinsichtlich des Tourismusmarketings hatte der SAT-Vorsitzende Mike Münzing ebenfalls gute Neuigkeiten zu vermelden: „Wir freuen uns sehr über die erfreulichen Nachrichten, die uns Ende des Jahres seitens des Tourismusministeriums Baden-Württemberg erreicht haben. Demnach werden dem SAT dieses Jahr zusätzliche Landesfördermittel in Höhe von 400.000 Euro für umfangreiche „Restart“-Marketingmaßnahmen zur Verfügung gestellt. Ein Teil davon wird voraussichtlich in eine landesweite, gemeinsame Restart-Kampagne der Tourismus Marketing GmbH Baden-Württemberg fließen und bis zu 300.000 Euro können wir für eigene Marketingmaßnahmen und touristische Projekte nutzen, die dem Anlaufen des Tourismus in der Region nach den Corona-Einschränkungen Schubkraft verleihen.“
Auch die Bilanz des im Juli 2020 gestarteten Gästekartenprojekts „AlbCard“* ist ein Anlass zur Freude: In den vergangenen Wochen konnten weitere Gastgeber und Leistungspartner für das Projekt gewonnen werden. Mittlerweile sind es 149 Gastgeber, bei denen Übernachtungsgäste die AlbCard erhalten und damit kostenfrei Bus & Bahn fahren sowie 134 touristische Highlights, darunter neue Partner wie Schloss Lichtenstein, Stocherkahnfahrten in Tübingen oder Burg Katzenstein, kostenlos erleben können.
Da Outdoor-Angebote immer gefragter werden, hat sich der SAT zum Ziel gesetzt besonders in diesem Bereich nochmal ordentlich nachzulegen. So sollen z.B. neben dem jüngst gekürten „Albtäler-Radweg“ weitere Landesradfernwege auf der Schwäbischen Alb entstehen und zusammen ein Netz aus einheitlich beschilderten und qualitativ erstklassigen Fernradwegen über die Alb bilden. Des Weiteren wurde das Netz an E-Bike-Ladestationen mit so genannten „BOSCH Powerstations“ in der Region ausgeweitet. Auch ein gemeinsames, albweites Mountainbike-Beschilderungskonzept steht kurz vor seinem Abschluss und wird bereits jetzt auf den „Löwentrails“ umgesetzt.
Auf den Bedarf an spezieller Infrastruktur und eigenen Trails für Mountainbikes reagiert die Region verstärkt mit der Entwicklungen neuer Wege: Im Schönbuch entstehen drei neue Mountainbike-Touren, die „Spitz Tour“ und die „Jäger Spezial Tour“ sind bereits fertig beschildert. Auch in Albstadt, Spaichingen und im Landkreis Göppingen sind neue MTB-Touren und -Trails in der Planung, die noch 2021 eröffnet werden sollen. Wer auf seinem Mountainbike oder Gravelbike gerne weitere Strecken zurücklegt, ist auf dem Alb-Crossing richtig. Die neue Karte für diese große Streckentour quer über die Alb kann ab Frühjahr beim SAT bestellt werden. Der neue FlowPark Antoniustal in Sigmaringen komplettiert die neue Angebotspalette für Mountainbiker auf der Schwäbischen Alb.
Mit dem „BiketheRock“ in Heubach und dem „UCI Mountainbike Weltcup“ in Albstadt werden 2021 voraussichtlich wieder zwei bekannte Bike-Events stattfinden können. Entsprechende Konzepte für einen coronakonformen Ablauf haben die Veranstalter ausgearbeitet.
Letztes Jahr haben besonders viele Menschen ihre Wanderstiefel geschnürt. Mit dem neuen Löwenpfad „Heldentour“ in Lauterstein und der „ErlebnisRunde Oberes Schmiechtal“ bei Schelklingen stehen zwei neue Qualitätswanderwege für 2021 in den Startlöchern.
Für Kultur- und Geschichtsbegeisterte entstehen ebenfalls neue Angebote auf der Schwäbischen Alb. Am Heidengraben, der größten bekannten keltischen Befestigungsanlage Deutschlands, startet die Umsetzung des Großprojekts „Erlebnisfeld Heidengraben“ der Gemeinden Hülben, Erkenbrechtsweiler und Grabenstetten. Im Rahmen dieses vom Land und Bund geförderten Projekts entsteht ein großes, interaktives und hochmodernes Kelten-Besucherzentrum, ein Kelten-Erlebnis-Pfad sowie ein Aussichtsturm. Der Kelten-Erlebnis-Pfad soll schon ab Frühjahr für Besucher zugänglich sein, das Besucherzentrum soll bis Ende 2022 fertiggestellt werden.
Ebenfalls neu präsentiert werden soll in Zukunft auch der Löwenmensch, eine circa 40.000 Jahre alte, rund 30 cm große Mensch-Tier-Figur, geschnitzt aus einem Mammutstoßzahn und gefunden in einer Höhle auf der Schwäbischen Alb. Der Bund fördert die Neueinrichtung der permanenten Ausstellung des Museums Ulm zum UNESCO Welterbe "Höhlen und Eiszeitkunst der Schwäbischen Alb" mit dem Hauptexponat „Löwenmensch“, der sich in den vergangenen Jahren zum Symbol für die Schwäbische Alb und ihre Bedeutung in der Entwicklung des Menschen und seiner Kultur entwickelt hat. So richtig eintauchen in das Leben auf der Alb vor 40.000 Jahren können Besucher schon jetzt im Archäopark Vogelherd in Niederstotzingen. Hier werden dank Augmented Reality Mammuts und andere Tiere der Eiszeit lebendig.
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Dieter Buck
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